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AOK Bremen: Lange Ausfallzeiten durch Depression

Rund 76.000 Bremerinnen und Bremer waren im Jahr 2022 nach Krankenkassen-Angaben an Depressionen erkrankt. Bundesweit waren knapp 9,5 Millionen Menschen betroffen, wie die Bremer AOK am Dienstag mitteilte. Das zeige der neue „Gesundheitsatlas Deutschland – Depression“, den das Wissenschaftliche Institut der AOK zum „Welttages der seelischen Gesundheit“ am 10. Oktober veröffentlicht hat.

Für den Atlas seien ärztlich dokumentierte Depressionen von AOK-Versicherten ab dem zehnten Lebensjahr ausgewertet und auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet worden, hieß es. Danach sind Depressionen während der Corona-Pandemie deutlich häufiger aufgetreten als zuvor.

„Depression ist eine Volkskrankheit, die heute gut behandelt werden kann. Sie wird längst nicht mehr so stigmatisiert wie in der Vergangenheit“, sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Bremen/Bremerhaven, Olaf Woggan. Trotzdem bleibe viel zu tun. Mehr als zehn Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage seien auf Depressionen zurückzuführen. Im Schnitt fehlten die Erkrankten an 43 Arbeitstagen pro Fall.

Das Bundesland Bremen liegt laut dem Atlas bei den Depressionserkrankungen mit einem Anteil von 12,3 Prozent leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 12,5 Prozent. Mit einem Anteil von 12 Prozent weise die Stadt Bremen den drittniedrigsten Wert aller Großstädte über 500.000 Einwohner auf. Die Häufigkeit von Depressionen steige mit zunehmendem Alter, hieß es weiter. Dabei seien Frauen in allen Altersgruppen häufiger erkrankt als Männer.