Drohungen, Beschimpfungen, verdeckte Davidsterne: Der Gaza-Krieg befeuert Antisemitismus in Deutschland. Niedersachsens Landesbeauftragter fordert ein Ende der Hetze – gegen Juden wie Muslime.
Der niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus, Gerhard Wegner, hat vor einer Instrumentalisierung des Gaza-Krieges für judenfeindliche Hetze in Deutschland gewarnt. “Wir dürfen nicht zulassen, dass Jüdinnen und Juden bei uns mit wachsendem aggressivem Hass überzogen werden”, erklärte er am Dienstag in Hannover. Es dürfe aber auch keine pauschalen Schuldzuweisungen gegenüber Muslimen geben; die große Mehrheit der Muslime verurteile sowohl den Terror der Hamas als auch das militärische Vorgehen Israels.
Manche Juden würden derzeit auf der Straße, in der Bahn, in der Schule oder in der Universität bedroht. Andere würden als Kindermörder beschimpft. Viele müssten ihren Davidstern und ihre Kippa verstecken. Zu oft werde zudem ein Vergleich zwischen den Verbrechen des Holocausts und der Situation in Gazastreifen gezogen.
Wegner betonte, viele Jüdinnen und Juden in Niedersachsen hätten Mitgefühl mit den leidenden Menschen im Gazastreifen. Sie forderten ein Ende des Krieges, die Freilassung der Geiseln sowie umfassende humanitäre Hilfe.