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Amnesty-Menschenrechtspreis geht nach Kolumbien

Der kolumbianische Verband für traditionelle Fischerei, Umweltschutz und Tourismus wird mit dem Amnesty-Menschenrechtspreis 2024 ausgezeichnet. Der Verband setze sich seit 2019 für den Schutz der Flüsse und Feuchtgebiete in der Region ein, erklärte Amnesty am Mittwoch in Berlin. Die Aktivisten würden bedroht, tätlich angegriffen und als Mitglieder bewaffneter Gruppen diffamiert. Trotzdem setzten sie ihr Engagement fort. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 4. Juni im Maxim-Gorki-Theater in Berlin überreicht.

Die Mitglieder der Federación de Pescadores Artesanales Ambientalistas y Turísticos del Departamento de Santander (Fedepesan) dokumentierten Umweltverschmutzungen, organisierten Demonstrationen und organisierten Reinigungsaktionen, hieß es. Sie gingen auch juristisch gegen den staatlichen Ölkonzern Ecopetrol vor, den sie für die Verschmutzung der Feuchtgebiete in der Region mitverantwortlich machten.

Die Generalsekretärin der deutschen Amnesty-Sektion, Julia Duchrow, erklärte, wer Menschenrechte schützen wolle, müsse die Klimakrise aufhalten. Die Preisträger kämpften gegen die Umweltzerstörung und das Versagen der Behörden. Duchrow forderte die Bundesregierung auf, sich in der Zusammenarbeit mit Kolumbien für einen besseren Schutz der Menschenrechte einzusetzen.

Mit dem Menschenrechtspreis zeichnet die deutsche Amnesty-Sektion alle zwei Jahre Persönlichkeiten und Organisationen aus, die sich unter schwierigen Bedingungen für die Menschenrechte einsetzen. Preisträger 2022 war der Äthiopische Menschenrechtsrat.