Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat das Verbot des rechtsextremen „Compact“-Magazins begrüßt. Die Publikation stehe für „Demokratiefeindlichkeit im Magazinformat“, sagte der Sprecher der Stiftung, Lorenz Blumenthaler, dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin. Das „Compact“-Magazin vereine „Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Verschwörungserzählungen und übelsten Geschichtsrevisionismus“.
Das Bundesinnenministerium hatte das Magazin am Dienstagmorgen verboten und dies mit einer Ausrichtung gegen die verfassungsmäßige Ordnung begründet. Blumenthaler sagte, das Verbot sei „längst mehr als überfällig“ gewesen. Bis heute sei das Magazin in vielen Supermärkten und Bahnhofsbuchhandlungen erhältlich. Es handele sich dabei um „den Archetyp rechtsalternativer Medien in Deutschland“.
Blumenthaler betonte, die Rolle von „Compact“ für den Aufstieg der AfD dürfe „nicht nur wegen der rechtsextremen Hetze, sondern auch aufgrund der internationalen Vernetzung mit Antidemokraten in Russland oder den USA nicht unterschätzt werden“. Die Behörden müssten nun auch die internationale Vernetzung und die „mutmaßliche ausländische Finanzierung des Medienunternehmens“ aufklären und beleuchten. Ansonsten werde „ein reines Verbot zahnlos“ bleiben.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte am Dienstagmorgen zur Begründung des Verbots betont, das „Compact“-Magazin hetze „auf unsägliche Weise gegen Jüdinnen und Juden, gegen Menschen mit Migrationsgeschichte und gegen unsere parlamentarische Demokratie“. Das Magazin hat seinen Sitz in Brandenburg.