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Alternative

Flucht heißt: Gewalt, Angst, Hunger, sexueller Missbrauch – und in Tausenden von Fällen auch Tod. Allein 3700 Männer, Frauen und Kinder ertranken im vergangenen Jahr im Mittelmeer. Die Europäische Union scheint hilflos.
Umso wichtiger ist die Initiative einiger christlicher Gemeinschaften in Italien: Sie haben erreicht, dass Menschen in marrokanischen und libanesischen Flüchtlingslagern legal Visa erhalten und nach Italien einreisen können, um dort einen Asylantrag zu stellen (s. Seite 7). Für ihren Unterhalt kommen die Gemeinschaften auf. Die westfälische Landeskirche bietet dazu finanzielle Hilfe.
Das Modell ist zunächst auf 1000 besonders gefährdete Asylsuchende begrenzt. Nicht mehr als ein Versuch – aber mit einer bedeutenden Botschaft: Es gibt sie, die Alternative zu chaotischer, lebensgefährlicher Flucht. Mit dem Mittel der humanitären Korridore können Menschenleben gerettet werden. Zudem ist es möglich, genauer zu kontrollieren, wer nach Europa einreist. Eine Idee, die auf jeden Fall unterstützenswert ist.