Altbundespräsident Joachim Gauck ist am Samstagabend in Erfurt mit der diesjährigen Luther-Rose der Internationalen Martin Luther Stiftung ausgezeichnet worden. Der heute 84-Jährige habe sich in beispielgebender Weise mit seinem Leben und beruflichen Wirken für die reformatorische Tradition von Freiheit und Verantwortung für das Gemeinwohl eingesetzt, erklärte der Stiftungsvorsitzende Ulrich Born laut vorab verbreitetem Redemanuskript. Der undotierte Preis für gesellschaftliche Verantwortung und Unternehmer-Courage wurde Gauck im Rahmen der zwölften Luther-Konferenz im Augustinerkloster überreicht.
Gauck gebe ein ermutigendes Beispiel für Zivilcourage, Standhaftigkeit und Wertschätzung des menschlichen Gegenübers auf der Grundlage eines gefestigten christlichen Menschenbildes, sagte Born. Gerade die gegenwärtige Zeit sei geprägt durch Unfrieden und ein schwindendes Wertebewusstsein.
Gauck erklärte laut vorab verbreitetem Redemanuskript, die Luther-Rose sei ein Symbol des Glaubens und zugleich eine Einladung zum Nachdenken über die Grundpfeiler des menschlichen Handelns. Sie erinnere ihn daran, dass Glaube und Vernunft, Hoffnung und Verantwortung untrennbar miteinander verbunden seien, sagte der Altbundespräsident in seiner Dankesrede.
Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, erklärte, der Preisträger passe zur Auszeichnung. Beide verkörperten Aufbruch, Freiheit und Emanzipation. Vor der Preisverleihung befasste sich die Luther-Konferenz mit dem 500. Jubiläum des evangelischen Gesangbuchs in diesem Jahr.