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Alle Kulturen und Religionen feiern „Konfirmation“

Übergangs- oder Initiationsrituale zwischen Kinder- und Erwachsenenzeit sollen manchmal sogar an Wiedergeburten erinnern. Von Uli Schulte Döinghaus

Von Uli Schulte Döinghaus

Konfirmanden sind Passagiere. Denn sie sind Teilnehmer an einer feierlichen Überfahrt, einer Passage, die sie von einem Lebensabschnitt zu einer anderen biografischen Episode bringt. Konfirmation ist für uns Christen gewissermaßen ein Übergangsritual unter evangelischem Dach, ein „Passagenfest“, das für die Konfirmandinnen und Konfirmanden den Abschied von der Kindheit markiert, zugleich den Schritt in die Zeit der Jugend und des religiösen Erwachsenwerdens. Als „Altersklasseninitiation“ hat der Religionswissenschaftler Mircea Eliade die Konfirmation bezeichnet, als religiöse Starthilfe in etwas Neues, ziemlich Unbekanntes. Und der Erziehungswissenschaftler Ulf Elmhorst schreibt in seiner Dissertation: „Das grundlegende Bedürfnis nach religiöser beziehungsweise ritueller Begehung der ,sozialen Pubertät‘ scheint eine weithin gesicherte anthropologische (menschheitskundliche) Universalie zu sein.“ Übergangs- oder Initiationsrituale gehören zu unserem menschheitsgeschichtlichen Erbe wie Geburt und Taufe, Hochzeit und Familiengründung, Tod und Begräbniskult. Übergangsrituale sind, wie die Wissenschaftler sagen, eine „anthropologische Konstante“ – eine Tradition, die uns zu allen Zeiten in allen menschlichen Kulturen und Religionen begegnet. (…)

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