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Alle 300 Bausätze der “Sprungschanze Gottes” sind weg

Eine Kirche aus Lego findet ihre Abnehmer. Wie die Idee eines Kita-Kindes zu einem großen Spendenerfolg wird.

Sämtliche 300 Lego-Bausätze der vielfach preisgekrönten modernen Pfarrkirche Seliger Pater Rupert Mayer in Poing östlich von München sind weg. Das bestätigte Pfarrer Philipp Werner am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auf Anfrage. Zu den eingenommenen Spenden sagte er nur so viel: Die Wallfahrt der Ministranten 2024 nach Rom sei gesichert.

Wegen der hohen Nachfrage für das Modell der im Volksmund “Sprungschanze Gottes” genannten Kirche werde überlegt, weiteren Nachschub zu organisieren. Gut 30 Personen stünden bereits auf der Warteliste. Auch die örtliche Gemeinde sei interessiert.

Pfarrer Werner freut sich nach eigenen Worten über diesen Erfolg. Sorgen bereitet ihm der Aufwand, die notwendigen Bausteine zu organisieren. Dabei verweist er auch auf finanztechnische Auflagen der Bistumsverwaltung.

Die Idee zum Nachbau der Kirche stammte ursprünglich von einem sechsjährigen Jungen aus dem Kindergarten. Da ihm dies nicht so ganz gelungen sei, hatten Ende vergangenen Jahres Pfarrer Werner und Florian Sachs, der damals seinen Bundesfreiwilligendienst in der Pfarrei ableistete, die Sache in die Hand genommen.

Nach längerem Tüfteln war klar, dass 66 Steine in den Farben weiß, grau und gelb (für das goldene Kreuz auf dem Dach) sowie Fensterteile notwendig sind. Daraufhin seien 300 Bausätze in dieser Zusammensetzung bestellt worden.

Die Kirche wurde erst 2018 geweiht und hat bereits mehrere Architekturpreise erhalten. Sie gehört zum Zentrum eines großen Neubaugebietes. Charakteristisch für ihr Erscheinungsbild ist die aus weißen Kacheln bestehende Fassade und eine von schrägen Linien dominierte Form.