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Alfred Buß: Perspektivwechsel in der Europapolitik

KÖLN/UNNA – Der westfälische Altpräses Alfred Buß hat dazu aufgerufen, sich bei Konflikten auch einmal in die Situation anderer zu versetzen. „Das löst die Verbiesterung und befördert das Miteinander: Im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft“, sagte Buß im „Wort zum Sonntag“ in der ARD. Auch in der großen Politik seien Perspektivwechsel hilfreich, wie die Annäherung zwischen Kuba und den USA oder das Atomabkommen des Westens mit dem Iran zeigten.
Auch in der Europapolitik mahnte der evangelische Theologe Perspektivwechsel an. Das friedliche Zusammenleben und die gemeinsame Gestaltung der Zukunft in der EU dürften nicht untergehen „im Gezerre um Milliardenhilfen“. Besser sei es, „die Karre gemeinsam zum Laufen zu bringen“. Buß appellierte an die Politik, sich in die Lage anderer zu versetzen – in die griechischer Rentner, deren karges Einkommen jetzt noch schmaler werde, oder in die vieler junger Menschen aus dem Süden der EU, die ohne Arbeit und ohne Perspektive seien. „Perspektivwechsel befördern das Leben.“
Der in Ostfriesland geborene Buß stand von 2004 bis 2012 an der Spitze der Evangelischen Kirche von Westfalen. Zuvor war er Superintendent in Unna, wo er heute wieder lebt. epd