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Ärzte: Kinder leiden stärker unter Klimakrise als Erwachsene

Ärzte haben mehr Schutz für Kinder vor den Folgen der Klimakrise verlangt. Die steigende Erderwärmung, aber auch Luftverschmutzung und Extremwetterereignisse beeinträchtigten Kinder gesundheitlich deutlich stärker als Erwachsene, heißt es in einem am Montag in Berlin vorgestellten Positionspapier der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit. Die Mediziner überreichten die Expertise Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Tag der Kinderrechte.

Demnach steigt die Zahl der Früh- und Totgeburten mit jeder Hitzewelle. Der Klimawandel schädige bereits Ungeborene im Mutterbauch. Die Ärzte verlangten von der Politik einen konsequenten Klimaschutz in allen Bereichen. Das Positionspapier verweist auf eine steigende Feinstaub- und Ozonbelastung. Sie könne bei Minderjährigen Organschäden verursachen. Ebenso belaste eine starke UV-Strahlung die Haut junger Menschen. Die Mediziner rechnen mit einer deutlichen Zunahme von verschiedenen Infektionskrankheiten, Allergien und Asthma, Übergewicht, aber auch psychischen Belastungen wie Depressionen und Angststörungen. Das Gesundheitssystem sei darauf nicht ausreichend vorbereitet.

Zur Klima-Anpassung seien Hitze- und UV-Schutz-Maßnahmen für Kitas, Schulen, Kinder- und Jugendkliniken sowie die Sicherstellung einer angemessenen medizinischen und psychologischen Versorgung von Minderjährigen notwendig. Es brauche auch eine Aus- und Fortbildung des Personals zum Klima- und Gesundheitsschutz.