Zum Internationaler Tag gegen Rassismus am Donnerstag tritt die Ärztekammer für Toleranz im medizinischen Bereich ein. Rassismus und seine negativen Folgen sollen auch in der Ausbildung berücksichtigt werden.
Für ein friedliches Miteinander im Gesundheitswesen spricht sich die Landesärztekammer Baden-Württemberg aus. “Es spielt keine Rolle, woher behandelnde und behandelte Menschen kommen, wie sie aussehen oder welcher Religion oder sexuellen Orientierung sie angehören”, sagte Präsident Wolfgang Miller am Dienstag in Stuttgart. Anlass ist der Internationale Tag gegen Rassismus am Donnerstag.
Für Ungleichbehandlung, Vorurteile und Bevormundung darf es nach Ansicht von Miller gerade in der Gesundheitsversorgung keinen Platz geben. Doch auch dort komme es zu Rassismus und Diskriminierung. Der Menschenrechtsbeauftragte der Landesärztekammer, Robin Maitra, wies darauf hin, dass dies viele, teils auch unterschwellige Formen annehmen könne: ein unangemessener oder abfälliger Kommentar, eine Beleidigung, ein Witz auf Kosten des Gegenübers, eine Erniedrigung oder ein aufgrund einer vorgefertigten Meinung nicht ernst genommenes Anliegen.
Die Ärztekammer macht auf mögliche Folgen aufmerksam: So würden Therapien abgebrochen oder Untersuchungen nicht wahrgenommen. Zum körperlichen Leiden komme dann eine psychische Belastung aufgrund der Diskriminierung hinzu.
Auch Fachpersonal ist laut der Ärztekammer von Anfeindungen betroffen: Medizinische Fachangestellte, Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte berichten demnach von Fällen rassistischer Beleidigung und Diskriminierung durch Kolleginnen und Kollegen oder durch Patientinnen und Patienten.
Die Landesärztekammer fordert, die Antidiskriminierungsarbeit im Gesundheitswesen auf institutioneller und individueller Ebene zu stärken. Dies könne etwa in der medizinischen Ausbildung geschehen.