Artikel teilen

Adveniat-Aktion: Ärmel hochkrempeln gegen Perspektivlosigkeit

Die Komfortzone verlassen und Nöte anderer wahrnehmen: Mit einem Appell zu Mitmenschlichkeit und Solidarität hat der Augsburger Bischof Bertram Meier am Sonntag die diesjährige bundesweite Adveniat-Spendenaktion eröffnet. Eine „adventliche Perspektive“ einzunehmen, die über die Sorgen des Alltags hinausgehe, heiße nicht, „dass alles irgendwie gut wird, sondern fordert mich auf, die Ärmel hochzukrempeln“, sagte Meier laut Predigtmanuskript im Gottesdienst in der Pfarrkirche Maria unterm Kreuz in Königsbrunn bei Augsburg.

Die Kampagne des katholischen Hilfswerks Adveniat legt in diesem Jahr den Fokus auf fehlende Zukunftsperspektiven von Jugendlichen in Lateinamerika und der Karibik. Viele Jugendliche dort hätten den Glauben an eine gute und sichere Zukunft verloren, ausreichende Schul- und Berufsausbildungen würden ihnen verweigert. Das Adveniat-Projekt „Centro Afro“ in Kolumbien, das sich im Gottesdienst vorstellte, sei klares Zeichen und ein starkes Engagement, „um die Dynamik von Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit zu überwinden“, sagte der Augsburger Bischof. Es sei wichtig, dass es dort Menschen gebe, die den Jugendlichen sagten: „Ich glaube an dich.“

Adveniat sorge mit seinen Partnerorganisationen vor Ort dafür, dass Jugendliche ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und Perspektiven für sich und die Welt entwickeln könnten, erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier. „Centro Afro“ biete Jugendlichen in der von Gewalt geprägten Stadt Tumaco einen Ort, an dem sie sich sicher fühlen, Selbstvertrauen entwickeln und sich weiterbilden könnten. Die Aktion Adveniat zeige den Jugendlichen, „dass sie in eine weltweite solidarische Gemeinschaft eingebettet sind“, ergänzte Projektleiterin Ulrike Purrer.

In der katholischen Kirche wird seit 1961 zum Weihnachtsfest für Hilfsprojekte in Lateinamerika gesammelt. Die Kollekten in den Gottesdiensten am 24. und 25. Dezember sind für Adveniat bestimmt.