Der ADAC in Nordrhein-Westfalen rät Eltern von Erstklässlern, den Weg zur Schule mit ihren Kindern zu üben. Sie sollten die Strecke mehrfach „unter realen Bedingungen“ werktags am Morgen und am Mittag ablaufen, erklärte der Verkehrsclub am Montag in Köln mit Blick auf den Schulbeginn in NRW am 21. und 22. August. Vom Elterntaxi bis vor das Schultor rät der ADAC ab.
Mütter und Väter von Schulanfängern sollten besonders Gefahrenstellen an Kreuzungen oder Straßenüberquerungen mit den Kindern ausführlich besprechen, hieß es. Dabei sollten die Jungen und Mädchen nicht unnötig verängstigt, sondern einfühlsam mit der Situation vertraut gemacht werden. Eltern sollten „nicht ständig ermahnen und meckern“, sondern loben, wenn die Kinder etwas richtig gemacht haben, sagte der ADAC-Mobilitätsexperte Roman Suthold.
Weiter rät der Verkehrsclub dazu, für den Schulweg genug Zeit einzuplanen, damit die Kinder nicht unnötig in Stress geraten. Die Schülerinnen und Schüler sollten Reflektoren am Schulranzen und der Kleidung oder eine Sicherheitsweste tragen, um auch bei schlechter Sicht von anderen Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden.
Durch Elterntaxis entstehen nach Einschätzung von Suthold häufig „chaotische und gefährliche Situationen“. Zudem bekämen die Mädchen und Jungen auf der Rückbank der Autos „kein Gespür für den Straßenverkehr und seine Gefahren“. Laut Studien wirke sich der tägliche Fußweg positiv auf die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht, die körperliche Fitness und das Sozialverhalten aus, wenn Kinder zusammen mit anderen Schülern gehen, so der ADAC.
Der Experte Suthold regt an, sogenannte „Laufbusse“ zu organisieren: Dabei gehen mehrere Kinder in Begleitung eines Erwachsenen eine festgelegte „Buslinie“ zur Schule – an fest vereinbarten „Haltestellen“ werden sie eingesammelt. Eine weitere Alternative zu Elterntaxis seien Elternhaltestellen, an denen Kinder einige Meter von der Schule entfernt sicher abgesetzt werden können, wie es hieß.