Die dritte Geiselübergabe nach dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas ist geglückt. Acht Hamas-Geiseln kehrten aus dem Gazastreifen zurück. Erleichtert zeigte sich auch Bundespräsident Steinmeier.
Weitere acht Geiseln der palästinensischen Hamas, darunter zwei Deutsch-Israelis und fünf Thailänder, sind frei. Am Donnerstag wurden sie im Gazastreifen von den Terroristen an das Internationale Rote Kreuz übergeben und nach Israel gebracht, wie die israelische Armee mitteilte. Im Gegenzug begann Israel mit der Freilassung von 110 palästinensischen Gefangenen.
Am Vormittag wurde zunächst die israelische Soldatin Agam Berger im Norden des Gazastreifens von der Hamas freigelassen. Die Übergabe der Deutsch-Israelis Gadi Moses (80) und Arbel Yehud (29) aus dem Kibbuz Nir Oz sowie der fünf thailändischen Bürger erfolgte in Khan Younis im Süden des Gebiets.
Laut ersten Berichten ist der Gesundheitszustand der acht Freigelassenen, die bei dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden waren, verhältnismäßig gut. Laut örtlichen Medienberichten begann Israel nach Übergabe der Geiseln gemäß dem Abkommen mit der Hamas mit der Entlassung der 110 palästinensischen Inhaftierten.
Bilder arabischer TV-Sender von der Übergabe Arbel Yehuds zeigten chaotische Szenen, in denen die 29-Jährige von vermummten Bewaffneten durch eine dicht gedrängte Menschenmenge geführt wurde. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigte sich darüber empört. Kurze Zeit später gab er eine neue Übereinkunft zwischen den jeweiligen Vermittlern bekannt, wonach die Übergabe der Geiseln künftig in Sicherheit erfolgen soll.
Bereits bei früheren Geiselübergaben waren die Betroffenen durch eine aufgeheizte Menge vermummter Hamas-Männer zu den Autos geführt worden, die sie dann weitertransportierten. Am Samstag hatte die Hamas zudem das Abkommen gebrochen und statt wie verhandelt vier Zivilisten zunächst vier Soldatinnen freigelassen. Auf Druck Israels kam es deshalb zu der zusätzlichen Geiselübergabe am Donnerstag.
Die Freilassung der thailändischen Geiseln war nicht Teil des Abkommens zwischen Israel und der Hamas. Neben 76 israelischen Geiseln, von denen offenbar mehr als 30 bereits tot sind, befinden sich insgesamt noch drei Thailänder, zwei Nepalesen und ein Tansanier in Geiselhaft.
Insgesamt sollten 33 Geiseln in der am 19. Januar begonnenen ersten Phase des Abkommens freikommen; 8 davon sind tot. Dafür entlässt Israel insgesamt fast 2.000 Inhaftierte aus den Gefängnissen. Dabei handelt es sich teilweise um hochrangige Terroristen mit lebenslangen Haftstrafen.