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Acht französische Kardinäle – davon fünf Papstwähler

Papst Franziskus fördert in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gerade die traditionsreiche Kirche im sogenannten Westen. Seine Gesten und Aufmerksamkeit gelten vielfach den kleinen Ländern in der sogenannten Peripherie wie in Ozeanien oder der Mongolei – oder den wachsenden Kirchen in Asien, Lateinamerika oder Afrika. Das gilt auch bei den Kardinalsernennungen. Frankreich steht mit künftig acht Purpurträgern – davon fünf zur Papstwahl berechtigt – noch besser da als die Deutschen (sieben/drei).

Von den großen Bistümern Frankreichs wird derzeit nur ein einziges, Marseille, von einem Kardinal geleitet: (64). Weiter nicht dabei sind: der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich (72) – obwohl sein Vorvorgänger, Kardinal (80), inzwischen das Wahlalter überschritten hat; der Erzbischof der alten Krönungsstadt Reims und Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Eric de Moulins-Beaufort (61); der Erzbischof von Bordeaux, Jean-Paul James (71) – sein Vorgänger, Kardinal (79), hat noch ein Jahr Wahlrecht, ist jedoch durch einen Fall sexuellen Übergriffs kompromittiert.

Ein besonderer Fall ist das Erzbistum Lyon, traditionell Sitz des “Primas von Gallien”: Kardinal (72), lebt seit 2020 nach einem langjährigen Vertuschungsprozess zurückgezogen auf dem Land. Er wird bei einem Konklave sicher nicht mehr von seinem Wahlrecht Gebrauch machen. Sein Nachfolger als Primas in Lyon, Erzbischof Olivier de Germay (63), wurde dennoch bislang nicht für den Kardinalshut berücksichtigt; dafür wiederum nun sein Nachfolger im kirchlich wenig bedeutenden Bistum Ajaccio/Korsika, der französisch-spanische Ordensmann (54).

Die übrigen drei Franzosen im Kardinalsrang – davon zwei Wähler – haben ihre Karrieren im Dienst des Vatikans gemacht: der Leiter des höchsten Gerichts der römischen Kurie, (71), der frühere Leiter des Päpstlichen Kulturrates(93), und – neu dabei – der derzeitige Papstbotschafter in den USA, (77).