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Abgeordnetenhaus zeigt abgesagte Pogrom-Ausstellung

In der Wandelhalle des Berliner Abgeordnetenhauses ist seit Dienstag die Ausstellung „The Vicious Circle“ (Der Teufelskreis) über antisemitische Pogrome zu sehen. Die Schau des National Holocaust Museum in England zeigt anhand von fünf Beispielen die Auswirkungen antisemitischer Pogrome und ethnischer Säuberungen gegen Jüdinnen und Juden in Geschichte und Gegenwart in Europa und im Nahen Osten. Die Fallbeispiele reichen von den Novemberpogromen 1938 im Deutschen Reich bis hin zu dem Massaker der terroristischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023.

Eröffnet wurde die Wanderausstellung von der Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld, gemeinsam mit dem israelischen Botschafter Ron Prosor, der wissenschaftlichen Leiterin der Ausstellung, Maiken Umbach und der Leiterin der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Deborah Hartmann. Zu sehen ist sie nach vorheriger Anmeldung am Mittwoch und Freitag sowie am kommenden Montag und Dienstag.

Die Parlamentspräsidentin hatte die Ausstellung in das Abgeordnetenhaus geholt, nachdem zuvor die Freie Universität (FU) das Zeigen der Schau im Foyer der Uni unter anderem wegen Sicherheitsbedenken abgelehnt hatte. Auch könne die Nebeneinanderstellung von Pogromen mit verschiedenen Kontexten als Relativierung der Schoah interpretiert werden, hieß es. Die Universität ist eine der Hochburgen pro-palästinensischer und israelfeindlicher Aktivitäten in Berlin. Seibeld erklärte daraufhin, das Parlament sei der richtige Ort, um auf das „Antisemitismus-Problem in Teilen unserer Gesellschaft“ hinzuweisen.