Ungewöhnlicher Fund: Bei Bauarbeiten kam der Stein zufällig ans Licht. Er zeigt vermutlich einen christlichen Würdenträger. Wenn es so ist, würde es gut zum Jubiläum der Christianisierung Pommerns passen.
Ein Bildstein aus dem 12. Jahrhundert mit einer religiösen Figur ist bei Bauarbeiten in Klotzow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) zufällig entdeckt worden. “Mit diesem außergewöhnlich bedeutenden Fund können wir der Geschichte unseres Landes einen weiteren wichtigen Mosaikstein hinzufügen”, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Bettina Martin (SPD) am Mittwoch in Schwerin. Es sei ein “überaus glücklicher Umstand”, dass genau 900 Jahre nach der ersten Missionsreise von Bischof Otto von Bamberg im Jahr 1124 nach Pommern ein Bildstein aus dieser Zeit gefunden worden sei.
Laut Ministerium sind in Mecklenburg-Vorpommern nur fünf vergleichbare Steine bekannt: Je einer in Bergen auf Rügen, Altenkirchen auf Rügen und in Grüttow bei Anklam sowie zwei in Wolgast. Der Stein aus Klotzow sei bislang der einzige, der eine Figur mit einem Kreuz vor dem Körper zeige. Es liege deshalb nahe, darin einen christlichen Würdenträger oder zumindest einen Anhänger des Christentums zu sehen. Solche Zeugnisse aus der Zeit der Christianisierung seien ausgesprochen selten.
Den Stein habe eine Privatperson bei Arbeiten am Fundament seines Hauses entdeckt. Nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche kam demnach ein etwa ein Meter langer Findling zum Vorschein, in den die Darstellung eines Menschen eingeritzt ist. Weitere Untersuchungen in Klotzow sind geplant, um den ursprünglichen Standort des Bildsteines zu ermitteln. An seinen jetzigen Fundort war er vermutlich erst im 19. Jahrhundert gelangt.