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8000 protestieren in Münster gegen AfD-Treffen

MÜNSTER – Rund 8000 Menschen haben nach Polizeiangaben in Münster gegen eine Veranstaltung der rechtspopulistischen AfD demonstriert. Sie hätten vor dem historischen Rathaus mehrere Stunden lang „lautstark und friedlich ihren Protest zum Ausdruck gebracht“, sagte Polizei-Einsatzleiter Rudi Koriath. Es habe keinerlei Störungen gegeben.
Neben Politikern und Kirchenvertretern kamen auch Flüchtlinge aus Syrien zu Wort. Geschäftsleute verdunkelten rund um das Rathaus ihre Läden und hissten aus Protest gegen die europakritische Haltung der AfD die Europaflagge. Die Kirchen feierten einen ökumenischen Friedensgottesdienst.
Die AfD hatte 300 angemeldete Gäste im historischen Rathausfestsaal empfangen. Die Stadt konnte eine Vermietung des Saals an die Partei nicht verweigern, weil die AfD mit einem Sitz im Stadtrat vertreten ist. Mehrfach waren zuvor geplante AfD-Veranstaltungen in Münster daran gescheitert, dass Gastwirte bereits erteilte Raumzusagen nach Protesten aus der Bevölkerung wieder zurückzogen. epd