Banker, Landwirte, Pfarrer und Gastronomen singen gegen Neonazis: Mit einer Interpretation des Hits „Sage Nein!“ will das Schwarzwälder Kinzigtal ein Zeichen gegen Hetze, Gewalt, Hass, Rassismus und Extremismus setzen. 90 Personen des öffentlichen Lebens hätten sich an der Video-Aktion „Sage Nein! Kinzigtal Edition“ beteiligt, sagten die Initiatoren und Chorleiter Katja und Sebastian Lebek am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Gengenbach. Mittlerweile hat das im Frühjahr veröffentlichte Video fast 47.000 Aufrufe bei YouTube.
Die Leiter des katholischen Kinderchores Pirminspatzen im badischen Gengenbach übernahmen eine Idee des in Dresden lebenden Musikers und Gemanisten Ezé Wendtoin. Er hatte 2019 eine Coverversion des Liedes „Sage Nein!“ (1993) des Liedermachers Konstantin Wecker veröffentlicht, die millionenfach in den Sozialen Netzwerken verbreitet wurde.
Beim Kinzigtaler Video unter der Schirmherrschaft der evangelischen und katholischen Kirche bewegen auch Lehrer, Musiker und mehrere Bürgermeister die Lippen zu Ezés Gesang. Mit dabei waren auch das evangelische Pfarrersehepaar Deborah und Moritz Martiny, der katholische Pfarrer Erwin Schmid sowie der Präsident vom Pen-Zentrum Deutschland (Darmstadt), José F.A. Oliver, der im Kinzigtal lebt.
„Unser Video soll ein Bekenntnis für Freiheit und Demokratie sein“, so Sebastian Lebek. Es solle Mut machen, aufzustehen und Haltung zu zeigen. Bei allen Problemen, die es bei der Migration gebe, dürften nicht diejenigen Flüchtlinge vergessen werden, die „einfach nur ein sicheres Zuhause für ihre Kinder suchen“, sagte Katja Lebek.
In dem Lied von Konstantin Wecker geht es darum, Stellung gegen Rechtsextremismus zu beziehen, „wenn sie jetzt ganz unverhohlen, wieder Nazi-Lieder johlen, über Juden Witze machen, über Menschenrechte lachen“, wie es im Liedtext heißt. (1926/26.08.2024)