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31 weitere Fälle von sexueller Gewalt in mitteldeutscher Kirche

In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland sind seit der Studie über sexuelle Gewalt im kirchlichen Raum insgesamt 31 weitere Fälle aktenkundig geworden. Damit seien für den Zeitraum seit 1946 insgesamt 80 Beschuldigte ermittelt worden, teilte eine Sprecherin des Landeskirchenamts auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.

Ende Januar 2024 war die sogenannte Forum-Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) über sexualisierte Gewalt und Missbrauch Minderjähriger in den eigenen Reihen veröffentlicht worden. Für die Kirche in Mitteldeutschland ist in dem Bericht von 125 Betroffenen und 49 Beschuldigten die Rede.

Insgesamt sind durch das Landeskirchenamt fast 330.000 Euro als Anerkennungsleistungen für erfahrenes Leid an Betroffene gezahlt worden. Im Zuge der Aufarbeitung des Missbrauchs sind nach Angaben der Kirchensprecherin zwei Vollzeitstellen für die Präventionsarbeit eingerichtet worden. Die Mitarbeitenden haben ihren Dienst im Januar 2024 angetreten.

Zu den Aufgaben der Fachstelle gehören regelmäßige Präventionsveranstaltungen, Beratungsprozesse zum Thema Schutzkonzepte sowie mehrtägige Präventionskurse in Kirchenkreisen und deren Einrichtungen. Angaben des Landeskirchenamts zufolge haben bislang erst die Hälfte aller Kirchenkreise Unterstützung beim Thema Prävention von der Fachstelle erbeten.