In Hessen sind 29 Arten von Brutvögeln ausgestorben. Darunter seien das Haselhuhn, die Uferschnepfe und der Flussuferläufer, teilte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie in Wiesbaden am Dienstag mit. Das Landesamt hat zusammen mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) und der Staatlichen Vogelschutzwarte Hessen die neue Rote Liste der bestandsgefährdeten Brutvogelarten Hessens veröffentlicht.
Im Vergleich zur vergangenen Roten Liste habe sich der Anteil gefährdeter Vogelarten im Bewertungszeitraum zwischen 2019 und 2021 auf 60 Prozent erhöht. Zu den größten Verlierern zählten Arten der Wiesen und Felder, wie beispielsweise Feldlerche, Wachtel und Kiebitz. Auch Rohrammer und Teichhuhn – die in Feuchtgebieten vorkommen – seien im Bestand zurückgegangen. Eine der wichtigsten Ursachen sei der Klimawandel, der neben Feuchtlebensräumen auch Wälder betrifft. Durch den Verlust von Fichtenwäldern fänden Haubenmeise, Tannenhäher oder Wintergoldhähnchen ebenfalls weniger Lebensraum. Insgesamt 75 Arten seien in einem bestandsgefährdeten Status.
Aber gibt nach Angaben des Landesamtes auch gute Nachrichten: Heidelerche und Wendehals kämen wieder häufiger vor, sie profitierten ebenso wie die Zaunammer von der Klimaerwärmung. Arten wie der Eisvogel, der Baumfalke und der Haussperling könnten von einem Gefährdungsstatus wieder in die Kategorie „ungefährdet“ eingestuft werden. Auch der Grauammer und dem Wachtelkönig gehe es wieder besser. Dies könne auf gezielte Schutzprogramme zurückgeführt werden. Bislang würden diese Schutzprogramme jedoch noch nicht großflächig genug umgesetzt, um den Gefährdungen nachhaltig entgegenzuwirken.