Israel lässt weiter keine ausländischen Journalisten in den Gazastreifen reisen. Das kritisiert nun ein Bündnis aus 27 Staaten, darunter auch Deutschland.
27 Staaten fordern Israel auf, internationalen Journalisten den Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. In einem gemeinsamen Statement, das am Donnerstag veröffentlicht wurde, schreiben die Unterzeichner, Medienschaffende spielten eine essenzielle Rolle dabei, ein Schlaglicht auf die verheerende Realität des Krieges zu werfen. Zugang zu Konfliktzonen sei unerlässlich, um diese Rolle effektiv ausfüllen zu können. Auch Deutschland beteiligte sich an dem Aufruf.
Seit Beginn des Krieges in Gaza nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 kontrolliert Israel den Zugang zum Gazastreifen und gestattet Medien kaum Zugang zu den Kriegsgebieten. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu müsse unabhängigen internationalen Medienhäusern sofort den Zugang ermöglichen und ihnen Schutz gewähren, solange sie in Gaza aktiv seien. “Wir stellen uns gegen jede Versuche, die Pressefreiheit einzuschränken und den Zugang von Journalisten während Konflikten zu blockieren”, so die Unterzeichner.
Das Statement kritisiert außerdem Gewalt gegen Journalisten in Gaza: “Wir rufen die israelischen Behörden und alle anderen Akteure auf, sicherzustellen, dass Medienschaffende in Gaza, Israel, der West Bank und Ost-Jerusalem ihrer Arbeit frei und sicher nachgehen können.” Eine gezielte Bekämpfung von Journalisten sei inakzeptabel.
Außerdem fordert das Bündnis einen sofortigen Waffenstillstand, die bedingungslose Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln, ungehinderte Einfuhr von humanitären Hilfsgütern und einen Weg hin zu einer Zwei-Staaten-Lösung, langfristigem Frieden und Sicherheit. Neben Deutschland unterzeichneten 26 weitere Staaten den Aufruf, darunter Österreich, Frankreich, Italien, die Schweiz, die Ukraine und Großbritannien. Auch außerhalb Europas fand das Statement Unterstützer, zum Beispiel in Chile, Japan, Neuseeland und Sierra Leone. Alle Unterzeichner sind Teil des Bündnisses Media Freedom Coalition, einem Zusammenschluss aus 51 Ländern, die sich verpflichtet haben, sich für Pressefreiheit einzusetzen.