Mit einer Ausstellung und einem Festvortrag erinnert das „Riga-Komitee“ am kommenden Dienstag (20. Mai) im NRW-Landtag an seine Gründung vor 25 Jahren. Am 23. Mai 2000 gründeten 13 deutsche Großstädte zusammen mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Berlin das Deutsche Riga-Komitee, wie der Landtag am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Ziel war es, an die mehr als 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger zu erinnern, die in den Jahren 1941/42 nach Riga deportiert und in ihrer überwiegenden Zahl dort im Wald von Bikernieki ermordet wurden.
Erste Aufgabe des Städtebündnisses war nach eigenen Angaben die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer, die im November 2001 eingeweiht wurde. Heute gehören dem erinnerungskulturellen Bündnis 80 Mitgliedsstädte an, darunter nicht nur deutsche Städte wie Berlin, Düsseldorf, Hannover, Hamburg, Kassel, Köln und Stuttgart, sondern auch Brünn und Prag in Tschechien, die lettische Hauptstadt Riga und Wien. Mehr als die Hälfte der Mitgliedsstädte liegt in NRW.
Festredner am 20. Mai im NRW-Landtag ist FAZ-Redakteur Lorenz Hemicker, der zu den Geschehnissen in Riga ein Buch mit dem Titel „Mein Großvater, der Täter“ veröffentlicht hat. Bei der Eröffnung der Ausstellung „Riga: Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“ sprechen Landtagspräsident André Kuper (CDU), Thomas Kutschaty, Vorsitzender des Landesverbandes NRW des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, und der stellvertretende Generalsekretär des Volksbundes, Stefan Dworak.