Die Insel im östlichen Mittelmeer ist eine Wiege der europäischen Kultur. Um das antike Erbe zu sichern und zu erschließen, unterstützen die Entwicklungsbanken des Europarats und der EU die Regierung in Nikosia.
Zypern erhält von der Entwicklungsbank des Europarates und der Europäischen Investitionsbank Darlehen über insgesamt 144 Millionen Euro für ein neues Archäologisches Museum. Entsprechende Vereinbarungen unterzeichnete die Regierung in Nikosia am Donnerstag, wie die beiden Geldinstitute in Paris und Luxemburg mitteilten. Die Investitionen sollten das kulturelle Erbe Zyperns erhalten helfen und für Besucher besser erschließen. Der neue Komplex im Zentrum der Hauptstadt ist schon im Bau und soll bis 2029 fertiggestellt werden.
Das neue Archäologische Museum mit 30.000 Quadratmetern Nutzfläche soll den alten Bau vom Anfang des 20. Jahrhunderts ersetzen, der den Anforderungen der gewachsenen Sammlung, Besuchererwartungen und technischen Standards nicht mehr gerecht wird. Die ständige Ausstellung zeigt Funde vom Neolithikum bis zur Römerzeit.
Zypern spielte durch seine geografische Lage im östlichen Mittelmeer seit der Frühgeschichte eine wichtige Rolle beim Austausch der Kulturen. Die Gründung seines ersten, jetzt ersetzungsbedürftigen Museums reicht in das Jahr 1882 während der britischen Besetzung zurück. Die Bitte um Errichtung einer wissenschaftlichen Sammlung ging von der Bevölkerung aus und wurde von christlichen und muslimischen Oberhäuptern vorgetragen; Hintergrund war die Besorgnis der Zyprioten über Raubgrabungen und den Schmuggel antiker Funde.
So schaffte der US-Konsul Luigi Palma di Cesnola während seiner Dienstzeit von 1865 bis 1877 rund 35.000 Stücke vor allem aus der antiken Stadt Kourion außer Landes. Ein bedeutender Teil ging durch Schiffbruch auf dem Weg nach Amerika verloren, die meisten Exponate wurden dem Metropolitan Museum in New York einverleibt.