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100.000 Euro für Schutz von Christopher-Street-Days

Mit einem „Regenbogenschutzfonds“ in Höhe von 100.000 Euro unterstützen Campact und die Amadeu Antonio Stiftung CSDs in kleinen Städten – gegen rechte Bedrohung und für mehr Sicherheit.

Der neue Regenbogenschutzfonds soll CSD-Veranstaltungen vor Angriffen schützen und queeres Leben stärken – besonders in kleinen und mittleren Städten
Der neue Regenbogenschutzfonds soll CSD-Veranstaltungen vor Angriffen schützen und queeres Leben stärken – besonders in kleinen und mittleren StädtenImago / Bernd König

Für die Absicherung von Christopher-Street-Day-Umzügen stellen die Kampagnenplattform Campact und die Berliner Amadeu Antonio Stiftung einen „Regenbogenschutzfonds“ von 100.000 Euro zur Verfügung. Genutzt werden könne das Geld unter anderem für eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen sowie für die Organisation der Veranstaltung, teilte die Stiftung in Berlin mit. Bewerben könnten sich CSD-Organisatoren insbesondere aus kleinen und mittelgroßen Städten, die Störungen von rechten Gruppen erwarten.

„Wer heute einen CSD organisiert, riskiert Anfeindungen, Drohungen und tätliche Angriffe – und das mitten in Deutschland“, sagte der Geschäftsführende Vorstand der Amadeu Antonio Stiftung, Timo Reinfrank: „Das wollen wir nicht zulassen.“

Regenbogenschutzfonds als Antwort auf homophoben Hass

Der „Regenbogenschutzfonds“ sei die Antwort auf diesen Hass. „Er ist eine konkrete Unterstützung in Sicherheit für alle, die trotz rechtsextremer Einschüchterungen queeres Leben sichtbar machen“, so Reinfrank. Es gehe auch darum, den öffentlichen Raum nicht den Feinden der Demokratie zu überlassen.

Im vergangenen Jahr hat die Amadeu Antonio Stiftung nach eigenen Angaben 55 Fälle dokumentiert, in denen Rechtsextreme gezielt CSD-Demos bedroht oder angegriffen haben. Gerade in kleineren und mittelgroßen Städten mobilisierten rechte Gruppen, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einzuschüchtern. Dazu kämen steigende Finanzsorgen. Die Ausgaben für die Organisation von CSDs würden steigen, gleichzeitig sprängen Sponsoren ab – eine Folge der vergifteten gesellschaftlichen Debatte.