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Zwölf Produktionen beim deutsch-französischen Festival Loostik

Das Festival Loostik für junges Publikum bietet vom 5. bis zum 10. November zwölf Produktionen und insgesamt über 30 Termine im Saarland und in Frankreich an. Den Auftakt macht das Jonglage- und Tanzstück „Life. A Love Letter to Merce Cunningham“ der Gruppe Gandini Juggling, wie der französische Programmverantwortliche Grégory Cauvin am Mittwoch in Saarbrücken ankündigte. Die britische Compagnie wolle in ihren Werken die Disziplinen vermischen. Zuletzt hätte sie einen Bezug zu Pina Bausch hergestellt, dieses Mal gehe es um den US-amerikanischen Choreografen Merce Cunningham.

Neben Produktionen aus den Bereichen Zirkus, Tanz, Musik und Theater sind den Festivalverantwortlichen zufolge auch Lesungen, Workshops und Kinovorstellungen zu erleben. Die Künstlerinnen und Künstler kommen dieses Mal aus Deutschland, Frankreich, Australien, Großbritannien, Luxemburg, Slowenien, Belgien und der Schweiz. Die nunmehr zwölfte Festivalausgabe habe einen Fokus auf Kinder ab 0 Jahren bis zu Teenagern, hieß es.

Dass sich das deutsch-französische Festival an ein junges Publikum richte, bedeute nicht, dass es vereinfachend sei, erläuterte Cauvin, der auch Leiter des französischen Theaters Le Carreau im grenznahen Forbach ist. Vielmehr gehe es um „Intergenerationalität“. So könne man bei vielen Stücken auch sagen, dass sie sich etwa an „Erwachsene ab sechs Jahren“ richteten.

Das Agora Theater St. Vith aus Belgien präsentiert beispielsweise das Stück „Nebensache / Bagatelle“ über einen wohnungslosen Menschen auf Durchreise. Laut der neuen deutschen Programmverantwortlichen Judith Kriebel bringt es einem jungen Publikum dieses „schwere Thema“ gut nahe. Der Schauspieler gehe „sehr empathisch“ auf das Publikum ein und beziehe es immer wieder ein. Auch nach der Vorführung stehe er noch für ein Gespräch zur Verfügung.

Erstmals wird es szenische Lesungen der beiden Gewinnerbücher des deutsch-französischen Jugendliteraturpreises geben, der erst am 11. Oktober verliehen wird. Die Gruppe „Les Objets Volants“ besucht mit ihrem Jonglage-Stück über Wettbewerb und Konkurrenz Schulen in Deutschland und Frankreich. Das immersive Konzert „Worlaut“ der Musikerin Daniella Strasfogel wird wiederum in drei unterschiedlichen Versionen angeboten: für Null- bis Zweijährige, Zwei- bis Vierjährige und Vier- bis Sechsjährige.

Loostik wurde 2013 im Rahmen des gemeinsamen EU-Projekts ArtBrücken vom Forbacher Theater Le Carreau und der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit gegründet. Insgesamt 4.245 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten die Ausgabe 2023 besucht.