BIELEFELD/DIGNE-LES-BAINS – Die westfälische Präses Annette Kurschus hat den Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes vor zwei Jahren in den französischen Alpen Trost zugesprochen. In einem ökumenischen Gottesdienst in Digne-les-Bains sagte Kurschus, die Herzen der tödlich Verunglückten blieben „in Gottes Herz geborgen“.
„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist. Mehr nicht. Das kann mitunter einsam machen. Sehr einsam. So einsam, dass Menschen, die sich nahstehen, füreinander zum Rätsel werden“, so Kurschus in ihrer Predigt vor den Hinterbliebenen und vor Mitarbeitern der Lufthansa. Einen aber gebe es, dem müsse man nichts erklären, der halte mit aus: In Jesus Christus sei Gott „von Herzen bei uns“ – mehr noch, er nehme „unsere Herzenserfahrungen auf sich, so dass sie uns nicht zerstören“, sagte die Präses.
Am 24. März 2015 war ein Flugzeug der Lufthansa-Tochter Germanwings auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf bei Digne in den südfranzösischen Alpen abgestürzt. Alle 150 Menschen an Bord der Maschine kamen ums Leben, darunter auch 16 Schülerinnen und Schüler sowie zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums in Haltern. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte der depressive 27-jährige Copilot das Flugzeug absichtlich zum Absturz gebracht. epd
Artikel teilen
Zwei Jahre Germanwings-Absturz: Präses Kurschus predigt in Gedenkgottesdienst
Martina Chardin