Sensation und Uraufführung: Als 18-Jähriger schrieb Johann Sebastian Bach zwei Orgelstücke, die ihm jetzt erst eindeutig zugeordnet werden konnten.
Das Werkverzeichnis von Johann Sebastian Bach (1685-1750) ist um zwei neue Stücke reicher. Die beiden Orgelkompositionen, die Bach offenbar als 18-Jähriger 1703 geschrieben hat, konnten dem berühmten Leipziger Thomaskantor nun eindeutig zugeordnet werden, wie das Bach-Archiv am Montag in Leipzig mitteilte. Am Nachmittag sollten sie nach 320 Jahren bei einem gestreamten Festakt in der Thomaskirche aufgeführt werden. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) bezeichnete die Neuentdeckung als Sensation.
Die beiden Kompositionen fließen in das Werkverzeichnis als Ciacona in d-Moll (BWV 1178) und Ciacona in g-Moll (BWV 1179) ein. Der Direktor des Bach-Archivs, Peter Wollny, kennt die Stücke den Angaben zufolge bereits seit 30 Jahren und hatte die Abschriften in der Königlichen Bibliothek Belgiens entdeckt. Im Laufe seiner Forscherkarriere sammelte er zahlreiche Hinweise und fand nun quasi das letzte Puzzleteil für die eindeutige Zuordnung als Werke aus der Feder Bachs.