Der Zuzug von Ukrainerinnen und Ukrainern nach Deutschland ist stark rückläufig. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag auf Basis einer Sonderauswertung vorläufiger Ergebnisse der Wanderungsstatistik mitteilte, kamen 2023 insgesamt 277.000 Menschen aus der Ukraine in Deutschland an, 156.000 seien im selben Jahr in die Ukraine zurückgezogen. Die daraus resultierende Nettozuwanderung von 121.000 Menschen liegt demnach deutlich unterhalb des Werts von 2022 mit 960.000 Menschen. Im ersten Jahr des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hatte das Bundesamt 1,1 Millionen Zu- und 138.000 Wegzüge registriert.
Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer lebten im Oktober 2023 in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen (234.000), Bayern (168.000), Baden-Württemberg (159.000) und Niedersachsen (114.000). Bezogen auf den Anteil der Ukrainerinnen und Ukrainer an der Gesamtbevölkerung der jeweiligen Bundesländer ergibt sich ein anderes Bild: Anteilig lebten die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer in Hamburg (1,7 Prozent), Berlin (1,6) und Mecklenburg-Vorpommern (1,5).
Die hohe Zuwanderung aus der Ukraine habe dazu geführt, dass die Bevölkerung mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Deutschland von 138.000 Menschen im Januar 2022 auf 1,15 Millionen Menschen im Oktober 2023 angewachsen sei, hieß es weiter. Ukrainische Staatsangehörige waren damit nach türkischen Staatsangehörigen (1,39 Millionen) die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe in Deutschland. 61 Prozent der aus der Ukraine zugewanderten Personen waren den Angaben zufolge weiblich und 34 Prozent von ihnen minderjährig.