Der Freistaat Thüringen soll gesundes Kita- und Schulessen finanziell fördern. Gerade in Zeiten steigender Kosten dürfe die Teilnahme an der Mittagsverpflegung in den Einrichtungen keine Frage des Geldes werden, sagte Alexandra Liening von der Verbraucherzentrale Thüringen am Dienstag in Erfurt dem Evangelischen Pressedienst (epd). Alle Kinder müssten Zugang zu einem gesunden und hochwertigen Mittagessen in Kita oder Schule erhalten.
Laut Liening müssen Eltern im Durchschnitt aktuell mehr als 4,60 Euro für jedes Mittagessen in den Einrichtungen bezahlen. Der durchschnittliche Preis pro Mahlzeit sei damit seit 2021 um 44 Prozent gestiegen. „Thüringen hat die Standards für die Qualität der Schulverpflegung festgeschrieben. Daher sollte sich das Land auch an den Kosten der Verpflegung in Kitas und Schulen beteiligen“, sagte die Verbraucherschützerin.
Ohne eine Bezuschussung bestehe die Gefahr, dass sozial weniger gut gestellte Familien auf die Schulangebote verzichteten und den Kindern preiswertere, aber oft ungesündere Alternativen in den Schulranzen packen. Krankhaftes Übergewicht und infolgedessen auch soziale Ausgrenzung könnten die Folge sein. Um die Qualität und Nutzung des Essens sicherzustellen, müsse das Land zudem die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben stärker kontrollieren.
Die Verbraucherzentrale Thüringen wurde im März 1990 von engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Erfurt gegründet. Die Arbeit des in ganz Thüringen aktiven Vereins wird seitdem durch Zuwendungen von Land und Bund, Beratungsentgelte und Spenden finanziert.