In der Sonderausstellung „Metaverse: Phänomenal Digital?“ im Zukunftsmuseum Nürnberg bekommen Besucher ab sofort einen Eindruck, wie eine grenzenlose und immersive digitale Welt aussehen kann. „Die Ausstellung soll diese äußert komplexe und abstrakte Welt analog erschließbar machen“, sagte Kuratorin Melanie Saverimuthu bei der Vorstellung am Donnerstag. Die Besucher bekommen dabei keine VR-Brillen, sondern bewegen sich durch eine Installation und entlang verschiedener interaktiver Stationen mit Bildern, Texten und Videos. Zentral in der Ausstellung sind die Themenwelten „Sein“, „Machen“ und „Dürfen“.
Rund um das Metaverse werden auch ethische Fragen angesprochen. So können Menschen beispielsweise ihre Avatare, mit denen sie sich im Digitalen präsentieren, frei gestalten und so möglicherweise Diskriminierung oder soziale Phobien überwinden. Persönliche Grenzen und soziale Normen würden jedoch im Internet schnell missachtet. Auch Regeln und Gesetze müssen in einer Welt, in der Menschen sich zu großen Anteilen in digitalen Umgebungen bewegen, neu gedacht werden. Dies reiche von Markenrechten über Persönlichkeitsrechte bis hin zu Belästigung und Missbrauch.
Eine wichtige Fähigkeit im Metaverse werde das Programmieren sein. „Dann kann ich mir eigene Welten schaffen, sozusagen Schöpfer einer ganzen Realität werden“, sagte Saverimuthu. Dies bringe die Frage mit sich, wie man mit dieser Freiheit verantwortungsvoll umgehe. Die Ausstellung begleitet über die nächsten Monate ein Rahmenprogramm. Im „Zukunftsplausch“ in Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen-Nürnberg diskutieren am 20. Februar Forschende und Experten aus der Praxis über Freiheit und Sicherheit im Metaverse. Im Frühjahr folgen Aktionstage mit VR-Brillen und ein Wandelkonzert der Staatsphilharmonie Nürnberg.
Begleitend zur Ausstellung zeigt das Deutsche Museum Nürnberg in „Meet Me Meta“ augmented Comics der Meisterschule für Kommunikationsdesign. Mittels einer App können physische Comics zum Leben erweckt werden, um so Visionen erweiterter Realität unmittelbar erlebbar zu machen. (00/0463/08.02.2024)