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Zugvogelzeit – Naturschützer warnen vor Glas-Kollisionen

Immer wieder knallen Vögel gegen Fensterscheiben. Zurzeit sind es wegen des Vogelzugs besonders viele. Wer will, kann den Tieren ziemlich einfach helfen.

Diese Zahl klingt gewaltig: “Jährlich sterben über 100 Millionen Vögel in Deutschland durch Kollisionen mit Glasscheiben.” Das hat der bayerische Naturschutzverband LBV am Montag im mittelfränkischen Hilpoltstein mitgeteilt. Doch jeder könne es etwas dagegen tun. Gebäudebesitzer sollten ihre Glasflächen mit Musterfolien versehen, um den Vögeln eine bessere Orientierung zu ermöglichen und Kollisionen zu verhindern. “Großflächige Musterfolien mit dezenten Linien und kleinen Punkten machen die Glasscheiben für die Vögel sichtbar und sind die effektivste Maßnahme gegen Vogelschlag”, so die Naturschützer.

Wer seine Glasscheiben vogelfreundlich sichern möchte, sollte laut Mitteilung schnell handeln. Sobald die Temperaturen unter 10 Grad Celsius sänken, lasse sich die Folie nicht mehr anbringen. Eine weitere Lösung gegen Vogelschlag im Herbst sei das Ausschalten von Lichtquellen im und am Gebäude. “Vor allem die nachts ziehenden Zugvögel werden von künstlicher Beleuchtung in unseren Städten in ihrer Orientierung verwirrt – ähnlich wie Insekten werden sie vom hellen Licht angezogen”, erklärte der LBV-Biologe Peter Stimmler.

Aktuell ist Hochsaison in Sachen Vogelschlag, wie es weiter hieß. “Von September bis Oktober steigt die Zahl der Vögel, die an Glasscheiben verunglücken, erheblich an”, so Stimmler. “Während des Vogelzugs sind mehr Arten unterwegs und legen längere Strecken zurück.” Nicht immer erlägen gegen Scheiben geflogene Vögeln sofort der Wucht des Aufpralls. Manche stürben erst später an inneren Verletzungen.

Wer Vogelschlag an einem Bürogebäude, Bushäuschen oder Wintergarten beobachtet, kann dies online unter www.lbv.de/vogelschlag-melden dem LBV mitteilen. Anhand dieser Daten will der LBV nach eigenen Angaben gezielte Schutzmaßnahmen an risikoreichen Gebäuden in Bayern fördern.