Folterkeller, Geheimgefängnisse und Tausende verschollene Menschen: Die Suche in Syrien geht weiter. Und das wahre Ausmaß des Terrors wird erst allmählich sichtbar.
Die Zivilschutzorganisation Weißhelme sucht weiter nach geheimen Gefängnissen und Folterstätten in Syrien. Auch nach der Befreiung von rund 3.000 Menschen aus dem berüchtigten Foltergefängnis Sednaya in den letzten Tagen würden weiterhin mehr als 200.000 Menschen vermisst, berichtete Vize-Geschäftsführer Farouq Habib am Donnerstag im ZDF-Morgenmagazin.
Das wahre Ausmaß des Assad-Terrors werde erst langsam deutlich, fügte er hinzu. Auch wenn man mit vielen Gräueln gerechnet habe und “der Horror über Jahre dokumentiert” gewesen sei. Insgesamt habe nur ein kleiner Anteil der von der Regierung verfolgten, entführten und inhaftierten Menschen überlebt, und “wir suchen weiter nach geheimen Gefängnissen, um die Menschen dort zu befreien”.
Die internationale Gemeinschaft müsse mehr Druck auf den nach Russland geflohenen Ex-Machthaber Assad und dessen Leute ausüben, damit diese verraten, wo es weitere Gefängnisse gibt, forderte Habib. Aber “wir sind da leider nicht optimistisch”.
Um zu einer Versöhnung und zu nachhaltigem Frieden im Land kommen zu können, müsse es zuerst Gerechtigkeit geben, fügte der Vize-Chef der Weißhelme hinzu: “Die Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden.”