SOLINGEN – Das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen zeigt Werke des polnischen Künstlers Jonasz Stern (1904-1988). Unter der Überschrift „Landschaft nach der Vernichtung“ sind bis 25. September Arbeiten des Holocaust-Überlebenden zu sehen, wie das Polnische Institut in Düsseldorf mitteilte. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Museum für Gegenwartskunst Mocak in Krakau organisiert.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Stern Mitglied der experimentellen Künstlervereinigung „Krakauer Gruppe“. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges floh Stern von Krakau nach Lemberg. Seine Kunstwerke musste er zurücklassen, keines überdauerte den Krieg. Stern kam nach der Besetzung Lembergs durch die Deutschen als Pole jüdischer Herkunft ins Ghetto. Am 1. Juni 1943 sollte er in einer Massenerschießung ermordet werden. Es gelang ihm jedoch, den Kugeln zu entgehen. In der Nacht kroch er aus dem Leichenberg und floh nach Ungarn.
Die Kriegserfahrungen prägten seine Kunst. In seinen Assemblagen zu Leben und Tod verwendete er zerknittertes Tuch, Skelette von Tieren und Fischen, Sand, Steine, Netze und vor allem Fotografien. „Es sind abstrakte Landschaften, die aus den Überresten der Welt entstanden sind“, erklärte das Polnische Institut. epd
Internet: www.verfolgte-kunste.de.