Eine neue zentrale Gewaltschutzambulanz im Land Bremen nimmt kurz nach Ostern den Betrieb auf. Sie ist am Klinikum Mitte angesiedelt, wie der Bremer Klinikverbund Gesundheit Nord am Dienstag mitteilte. Mit der Einrichtung, die am 4. April öffnet, werde das bereits bestehende Angebot der Versorgung von Gewaltbetroffenen im Land Bremen ausgebaut und zusammengeführt. Außerdem gebe es nun erstmals eigene geschützte Räume zur Spurensicherung und Beratung.
In der Ambulanz können die Spuren in separaten Räumen gesichert und über Jahre verwahrt werden, was für Verfahren gegen Täter wichtig ist. „Neben den bereits bestehenden Angeboten für minderjährige Gewaltbetroffene und Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, ist die Gewaltschutzambulanz ab sofort auch eine Anlaufstelle für Betroffene häuslicher Gewalt“, hieß es. Das sei die zahlenmäßig größte Gruppe der Gewaltbetroffenen.
Geleitet wird die Einrichtung den Angaben zufolge von Saskia Etzold, einer Fachärztin für Rechtsmedizin. Sie hatte zuvor die Gewaltschutzambulanz an der Berliner Charité mit aufgebaut und über Jahre mit geleitet. Jetzt ist sie im Klinikverbund Gesundheit Nord am Klinikum Bremen-Mitte angestellt.
Der Bremer Senat hatte im März 2022 einen Landesaktionsplan zur Umsetzung der „Istanbuler Konvention“ zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt beschlossen. Die von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz finanzierte Ambulanz ist darin den Angaben zufolge die größte Maßnahme.