Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist die Zahl der Kriegsdienstverweigerer hierzulande offenbar weiter deutlich angestiegen. Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf das Bundesverteidigungsministerium. Demnach hätten allein bis 31. Oktober des laufenden Jahres 2.468 Anstragsteller den Kriegsdienst verweigern wollen – 50 Prozent mehr als im Vorjahr (1.609) und elfmal so viele wie 2021 (209), vor Beginn des Kriegs.
Die Anträge stammen den Angaben zufolge sowohl von aktiven Soldaten der Bundeswehr und Reservisten als auch von sogenannten Ungedienten. Insgesamt hätten seit Kriegsbeginn 549 aktive Soldaten und 1.707 Reservisten entsprechende Anträge gestellt. Das Ministerium erklärte, die sicherheitspolitische Lage sowie die russische Bedrohung beeinflussten die Zahl der Verweigerungen.
Das Recht auf Kriegsdienstverweigerung geht aus Artikel 4 des Grundgesetzes hervor, in dem es heißt, dass niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden darf.