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Zeitung: 24 Prozent weniger Asylanträge in Deutschland

In der Debatte um Migration gibt es offenbar neue Zahlen. Von deutlich weniger Asylanträgen berichtet eine Zeitung aus einem vertraulichen EU-Bericht. Doch mit Blick auf den Libanon könnte sich das rasch wieder ändern.

Einen deutlichen Rückgang bei den Asylanträgen im Jahr 2024 verzeichnet die EU-Asylagentur laut einem Bericht der “Welt am Sonntag”: In Deutschland sei die Zahl bis Ende September um 24 Prozent gesunken im Vergleich zum selben Zeitraum 2023, in der gesamten EU plus Norwegen und Schweiz sei die Zahl um 8 Prozent zurückgegangen auf 739.735.

Spitzenreiter bei den Asylanträgen bleibt demnach weiterhin Deutschland (170.574), gefolgt von Spanien (122.096), Italien (117.042) und Frankreich (115.652). In Deutschland habe die EU-Asylagentur zwischen Anfang Januar und Ende September 24 Prozent weniger Asylanträge verzeichnet, in Italien dagegen 25 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und in Griechenland sogar 39 Prozent mehr (49.740).

Einen besonders starken Rückgang gab es dem Bericht zufolge in Österreich (18.984), wo sich die Zahl der Schutzanträge mehr als halbiert habe. Am wenigsten Asylanträge seien in Ungarn (21), der Slowakei (121) und Litauen (284) gestellt worden.

Fast jeder dritte Asylantragsteller in Deutschland kommt nach Angaben der Zeitung aus Syrien (30 Prozent). Besonders viele Schutzsuchende stammten auch aus Afghanistan (15 Prozent) und der Türkei (13 Prozent). Fast jeder zweite Asylantrag in der EU aus Syrien und Afghanistan werde in Deutschland gestellt.

Die Zeitung berichtet weiter, dass die EU-Kommission in ihrem vertraulichen Bericht vor einer Fluchtwelle aus dem Libanon in die EU warne. Sie beruft sich auf bisher unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA). Diese würden in einem als vertraulich gekennzeichneten Bericht der EU-Kommission vom 3. Oktober zur Lage der Migration in der EU und in Drittstaaten genannt (Integrated Situation Awareness and Analysis, Report No. 430).