Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln beschäftigt sich ab Freitag mit der Geschichte und Zukunft von Museen. Anlass für die Schau „Museum der Museen. Eine Zeitreise durch die Kunst des Ausstellens und Sehens“ ist das 200. Todesjahr des Kölner Sammlers Ferdinand Franz Wallraf (1748-1824). Die Ausstellung, die bis zum 9. Februar zu sehen ist, rekonstruiert anhand von rund 230 Exponaten historische Ausstellungspraktiken und moderne Museums-Konzepte. Präsentiert werden unter anderem Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Videos, Skulpturen und historische Objekte aus vier Jahrhunderten.
Die Zeitreise durch die Ausstellungs-Geschichte beginnt im 16. Jahrhundert mit den damals populären Wunderkammern, die Kunst Seite an Seite mit Naturobjekten zeigten. Ein Kapitel widmet sich der Sammlung Wallrafs, die er der Stadt Köln vermachte. Zu sehen ist unter anderem eine Rekonstruktion der Sammlungsordnung des „Wallrafianums“, in dem Wallrafs Kunstschätze ab 1827 erstmals öffentlich gezeigt wurden.
Beleuchtet wird auch, wie sich die Präsentation von Kunst im Wallraf-Richartz-Museum im Laufe seiner Geschichte veränderte. Traditionellen Ausstellungspraktiken stellt die Schau zwei moderne Konzepte von Daniel Spoerri und John Cage entgegen, die die herkömmliche Ordnung des Ausstellens aufheben. Aktuelles Thema ist die Digitalisierung, die die Grenzen des Museums sprengt, indem sie die Sammlungen online zugänglich macht.