Artikel teilen:

Zeitansage

Auch wenn die Teilnehmerzahl hinter den Erwartungen zurückblieb: Der Katholikentag setzte in mancherlei Hinsicht Zeichen: Mit der Nicht-Einladung der AfD zu Podien und Foren zog er eine klare Grenzlinie nach rechts. Auch in Sachen Flüchtlingspolitik ging  mit dem Aufruf zur Barmherzigkeit von Leipzig eine deutliche Botschaft aus. Und ökumenisch? Da gab es immerhin das Signal, dass man froh ist über das Erreichte und am Ball bleiben will.
Im Bezug auf die innerkatholischen Konfliktpunkte wie das Frauendiakonat oder den Umgang mit modernen Familien- und Lebensmodellen zeigten sich jedoch einmal mehr die „natürlichen“ Grenzen einer solchen Veranstaltung: Hier kommen Laien zusammen, um zu diskutieren und ihren Glauben zu feiern, die Entscheidungen über neue Wege der katholischen Kirche aber werden ganz woanders gefällt.
Eine Zeitansage ist und bleibt der Katholikentag dennoch, denn er fängt Stimmungen und Stimmen auf, die vielleicht zu den Bischöfen und zuletzt auch nach Rom durchdringen.