In Indien haben Zehntausende Ärzte ihre Arbeit niedergelegt. Sie fordern Sicherheitsmaßnahmen und gesetzlichen Schutz vor Gewalt. Zuvor war in einem Krankenhaus eine Ärztin vergewaltigt und ermordet worden.
Zehntausende Ärzte der staatlichen Krankenhäuser in Indien haben aus Protest gegen die Vergewaltigung und Ermordung einer jungen Ärztin in Kalkutta ihre Arbeit niedergelegt. Die zunächst auf Kalkutta begrenzten Streiks und Demonstrationen hätten sich auf andere Landesteile ausgebreitet, wie indische Medien am Dienstag berichteten. Lediglich die Notaufnahmen der Krankenhäuser seien besetzt.
Eine angehende Ärztin war am vergangenen Freitag in einem Krankenhaus in Kalkutta vergewaltigt und ermordet worden. Das Oberste Gericht von Kalkutta übertrug am Dienstag die Ermittlungen an die Bundespolizei CBI. In seiner Verfügung hob das Gericht laut Medien “schwerwiegende Versäumnisse” der Krankenhausverwaltung hervor. Selbst nach fünf Tagen habe es bei den Ermittlungen keine nennenswerten Fortschritte gegeben.
Ärzte seien häufig mit sexuellen Übergriffen, Drohungen und Gewalt etwa durch wütende Familienmitglieder von Patienten konfrontiert, insbesondere nach der Überbringung schlechter Nachrichten, sagte der Generalsekretär des Ärzteverbands FORDA, Sarvesh Pandey, gegenüber Medien. “Es sollten strenge Sicherheitsmaßnahmen in Krankenhäusern eingeführt und Überwachungskameras installiert werden.” Zudem solle der Schutz von Gesundheitspersonal vor Gewalt am Arbeitsplatz gesetzlich verankert werden. Laut Pandey sind in ganz Indien 800.000 Ärzte dem Streikaufruf seiner Organisation gefolgt.