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ZDF plant Schulbesuche für mehr Medienkompetenz

Das ZDF plant eine eigene Veranstaltungsreihe an bundesweit 100 Schulen, um die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Zielgruppe sei insbesondere die Altersgruppe der 11- bis 16-Jährigen, sagte Intendant Norbert Himmler am Freitag bei der Sitzung des ZDF-Fernsehrats in Mainz. Der Sender wolle dabei auch die Inhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vermitteln und arbeite bei der Erstellung von Lernmaterialien eng mit Lehrerverbänden zusammen. Vor dem Hintergrund vieler fragwürdiger Nachrichtenquellen müsse das ZDF bei Schülerinnen und Schülern Präsenz zeigen, um ihnen eine „demokratische Informationsalternative“ zu bieten.

Thema der Fernsehratsratssitzung waren auch Programmbeschwerden gegen einen Comedy-Videoclip der Kindernachrichten „logo!“ von Ende Februar zur Debatte um die Lieferung von „Taurus“-Marschflugkörpern an die Ukraine. Die Beschwerden über den Beitrag, in dem sprechende Waffen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine vermeintlich zu zögerliche Haltung vorwarfen, wurde von den Fernsehratsmitgliedern einstimmig zurückgewiesen. Es gebe keinen Verstoß gegen Programmrichtlinien oder Jugendschutz-Vorgaben. Beschwerdeführer wie die Internationale Ärzteorganisation für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) hatten dem Sender eine Verharmlosung Tod bringender Waffensysteme vorgeworfen, was für ein Kinder-Angebot inakzeptabel sei.

Der seit 2016 amtierende, 60 Mitglieder zählende Fernsehrat traf sich am Freitag zum letzten Mal unter dem Vorsitz von Marlehn Thieme. Die Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe stand als Vertreterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) acht Jahre lang an der Spitze des Aufsichtsgremiums. Am Nachmittag soll der Fernsehrat bei der konstituierenden Sitzung der neuen Amtsperiode eine neue Vorsitzende oder einen neuen Vorsitzenden wählen. Nach epd-Informationen kandidiert eine von Thiemes bisherigen Stellvertretern, die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes und frühere Bundesgesundheitsministerin Gerda Hasselfeldt, für das Amt.