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Zahl der Wölfe in Niedersachsen bleibt etwa gleich – aber mehr Risse

Die Zahl der in freier Wildbahn lebenden Wölfe bleibt in Niedersachsen nahezu konstant. Zum Ende des zweiten Quartals 2024 wurden in dem Bundesland 57 sogenannte Wolfsterritorien bestätigt, wie die Landessjägerschaft am Freitag in Hannover mitteilte. Darunter waren 52 Wolfsrudel, drei Wolfspaare und zwei residente, also in einem bestimmten Gebiet lebende Einzelwölfe. Im ersten Quartal 2024 hatte die Landesjägerschaft insgesamt 58 Wolfsterritorien ermittelt.

Gleichzeitig wurden elf Wölfe im April, Mai und Juni tot aufgefunden, bei einem Tier war die Artzugehörigkeit allerdings nicht abschließend geklärt. Die Landesjägerschaft ist in Niedersachsen mit dem Wolfsmonitoring beauftragt, dem Zählen und Dokumentieren der Tiere. Die Zahl der Wölfe wird dabei unter anderem durch Beobachtungen und Aufnahmen durch Wildtierkameras erfasst.

Den Angaben zufolge gab es im aktuellen Berichtszeitraum 110 Übergriffe auf Nutztiere wie Schafe oder Rinder, bei denen insgesamt 219 Tiere getötet und 82 verletzt wurden. 22 weitere Nutztiere gelten als vermisst. Dies war ein Anstieg um 86,4 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2024 und um 11,1 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2023. In 76 Fällen wurden Wölfe als Verursacher bestätigt, in 17 Fällen aber ausgeschlossen. In 16 Fällen war es nicht möglich, den Verursacher festzustellen. Ein weiterer Fall konnte nicht beurteilt werden.

Um weiterhin eine möglichst realitätsnahe Betrachtung des Wolfsbestands in Niedersachsen zu ermöglichen, bittet die Landesjägerschaft darum, Sichtungen und Hinweise auf Wolfsvorkommen über das Online-Formular auf www.wolfsmonitoring.com oderüber die Smartphone-App „Wolfsmeldungen Niedersachsen“ zu melden.