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Zahl der Suchtberatungen in Niedersachsen leicht gestiegen

Alkohol, Cannabis oder Glücksspiel: Im Jahr 2022 haben in Niedersachsen wegen dieser und anderer Suchtprobleme gut 47.000 Menschen Beratung gesucht. Dies sei aber nur ein Bruchteil der Betroffenen, sagen Experten.

Im Jahr 2022 haben sich in Niedersachsen gut 47.000 Menschen bei Suchtberatungsstellen Rat und Hilfe geholt. Dies sind knapp drei Prozent mehr als im Vorjahr, wie die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen in Hannover am Freitag mitteilte. Die größte Klientengruppe in den 75 Suchtberatungsstellen des Landes sind seit Jahren Menschen mit Alkoholproblemen. Sie machen die Hälfte aller Ratsuchenden aus. Es folgten Menschen, die von Cannabisprodukten abhängig sind oder waren (19 Prozent). Weitere waren Menschen mit Opioidabhängigkeit (12 Prozent) und Glücksspielabhängigkeit (4 Prozent).

Laut aktueller Statistik wurden mehrheitlich Männer (67 Prozent) beraten, betreut oder behandelt. Die Beraterinnen und Berater hatten über 620.000 Kontakte mit Menschen, die wegen des Konsums von Suchtmitteln oder aufgrund eines problematischen Verhaltens um Unterstützung baten.

Allerdings entspreche die Zahl der Ratsuchenden nur einem Bruchteil der Menschen, die eine Substanzgebrauchs- oder verhaltensbezogene Störung aufweisen, so die Stelle. Landesweit sind es den Angaben zufolge rund 1,3 Millionen. Ein Grund dafür sei die weit verbreitete Stigmatisierung von Sucht. Diese verhindere, dass Betroffene sich frühzeitig an eine Beratungsstelle wenden.