In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche so hoch wie seit Jahren nicht mehr. In Arztpraxen und in Krankenhäusern ließen Frauen mit Wohnsitz in NRW im vergangenen Jahr insgesamt 23.445 Abbrüche vornehmen, wie die statistische Landesbehörde IT.NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Dies ist den Angaben nach die höchste Zahl seit 2008. In jenem Jahr wurden 24.120 Schwangerschaftsabbrüche gezählt. Nach einem Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 steigt die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche seit 2022 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahr wieder an, wie die Statistiker erläuterten.
Unter den Frauen, die im vergangenen Jahr einen Abbruch vornehmen ließen, waren 695 Minderjährige, unter ihnen 70 Mädchen jünger als 15 Jahre, wie die Statistiker erklärten. Dies entspreche einem Anteil Minderjähriger an allen Abbrüchen von drei Prozent. Im Jahr 2008 war der Anteil der unter 18-Jährigen mit 4,8 Prozent höher ausgefallen.
Die meisten Frauen, die im Jahr 2024 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren laut Statistik zwischen 18 und 39 Jahre alt. Sie bildeten einen Anteil von 89,5 Prozent. Die übrigen 7,6 Prozent waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 40 Jahre oder älter. Mehr als die Hälfte der Frauen (54,8 Prozent) hatte vor dem Abbruch bereits mindestens ein Kind geboren.
Mit 94,9 Prozent erfolgte die überwiegende Mehrheit der Abbrüche im Anschluss an die gesetzlich vorgeschriebene Beratung, wie es hieß. Indikationen aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten waren in 5,1 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.