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Zahl der Pflegebedürftigen in NRW gestiegen

1,4 Millionen Pflegebedürftige in NRW: Immer mehr Menschen sind auf Unterstützung angewiesen; die meisten werden zuhause versorgt. Der Sozialverband VdK fordert deshalb eine Entlastung pflegender Angehöriger.

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Im Dezember 2023 galten knapp 1,4 Millionen Menschen und damit 7,6 Prozent der Bevölkerung als pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Das seien 16,4 Prozent mehr als bei der vorigen Erhebung im Jahr 2021. Damals waren 1,19 Millionen Personen und damit 6,6 Prozent der NRW-Bevölkerung pflegebedürftig.

Mit einem Anteil von 87,8 Prozent wurde laut den Statistikern ein Großteil der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt (1,22 Millionen Pflegebedürftige). 2021 lag der Anteil bei 86,0 Prozent.

Der Sozialverband VdK in NRW forderte angesichts der Zahlen mehr Unterstützung für Angehörige. “Die pflegenden Angehörigen sind die tragende Säule unseres Pflegesystems”, erklärte VdK-Landespräsident Horst Vöge. “Diese Menschen leisten unverzichtbare Arbeit, die oft mit enormer körperlicher, emotionaler und finanzieller Belastung verbunden ist.”

Laut Sozialverband brauche es mehr Plätze in der Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege. Zudem müsse das Netz an unabhängigen Beratungsstellen ausgebaut werden. Pflegenden Angehörigen müsse es erleichtert werden, im Job weniger zu arbeiten. Auch Pflege müsse bezahlt werden.

Um den erhöhten Bedarf zu finanzieren, forderte der Verband, eine einheitliche Pflegeversicherung einzuführen. Einzahlen sollten auch Beamte, Abgeordnete und Selbstständige.