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Zahl der Messerangriffe in NRW stieg 2023 deutlich

Die Zahl der Messerangriffe in Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Wie Innenminister Herbert Reul (CDU) am Donnerstag im Innenausschuss des Landtages mitteilte, wurden 2023 insgesamt 6.221 Fälle von Angriffen mit Messern und sonstigen Stichwaffen in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Das war ein Anstieg von mehr als 22 Prozent (5.081) gegenüber dem Jahr zuvor.

Bei fast 5.700 der mit einem „sonstigen Messer“ verübten Angriffe war fast jeder dritte Tatverdächtige unter 21 Jahre alt (34,4 Prozent), 86,7 Prozent waren männlich. Die Tatverdächtigen hatten in der Mehrheit (fast 3.000) die deutsche Staatsangehörigkeit. Von den über 8.036 im vergangenen Jahr erfassten Opfern war fast jedes dritte Opfer unter 21 Jahre alt (31,1 Prozent) und überwiegend männlich (76,5 Prozent). Rund drei Prozent der registrierten Fälle wurden als Tötungsdelikte (Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen) eingeordnet.

Beantragt hatte den Bericht des Innenministers die SPD-Fraktion im Landtag. „Die zunehmenden Angriffe mit Stichwaffen sind eine brandgefährliche Entwicklung. Denn diese Angriffe verursachen regelmäßig schwere Verletzungen oder sogar den Tod der hiervon betroffenen Opfer“, sagte die innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Christina Kampmann. Die SPD forderte von der NRW-Landesregierung, die Bundesratsinitiative des Landes Niedersachsen zur Novellierung des Waffenrechts zu unterstützen. In diesem Zusammenhang sollten zudem die Regelungen für das Führen von Messern in der Öffentlichkeit ergänzt und Springmesser verboten werden.