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Zahl der Kinobesuche sinkt auf 90 Millionen

Die deutschen Kinos haben 2024 weniger Tickets verkauft als im Vorjahr. Die deutsche Filmförderung zeigt sich trotzdem zufrieden – denn die Konkurrenz war groß.

Die Zahl der Kinobesuche in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf 90,1 Millionen gesunken. Das waren 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr mit 95,7 Millionen verkauften Tickets, wie die Filmförderungsanstalt FFA am Mittwoch mitteilte. “Dass die Kinoergebnisse 2024 schwächer würden als 2023, war eigentlich allen klar”, sagte FFA-Vorstand Peter Dinges. “Wir hatten nicht nur mit einer Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land und Olympischen Spielen zu tun, sondern auch mit den Folgen der Hollywood-Streiks.”

Zahlreiche potenzielle Blockbuster wie zum Beispiel “Avatar 3” seien aus den Startplänen gestrichen worden. “Solche Filme, denen mehr als fünf Millionen Besuche zugetraut werden, fehlten weitgehend”, so Dinges. Vor diesem Hintergrund sei das Minus moderat. “Wir können also zufrieden auf das Jahr zurückblicken.”

Erfolgreichster Film des Jahres war “Alles steht Kopf 2” mit 5,8 Millionen verkauften Tickets. Unter den Top-10-Filmen finden sich fünf weitere Kinderfilme. Die Zahl der verkauften Tickets für Kinderfilme stieg im Vergleich zum Vorjahr um 65,2 Prozent. Erfolgreichster Film für Erwachsene war der Science-Fiction-Blockbuster “Dune: Part Two” mit 3,1 Millionen Besuchern.

Der Marktanteil deutscher Filme fiel 2024 im Vergleich zum Vorjahr derweil von 24,3 Prozent auf 20,6 Prozent. Es habe erfolgreiche deutsche Filme wie “Chantal im Märchenland”, “Eine Million Minuten” und “Die Schule der magischen Tiere 3” gegeben, sagte Dinges. Gefehlt hätten aber in Deutschland gedrehte internationale Großproduktionen.

Die Zahl der Kinos sank um 1,3 Prozent und die der Leinwände um 1,2 Prozent. Diese Rückgänge seien noch keine Alarmzeichen, so Dinges. “Aber sie sollten unsere Aufmerksamkeit schärfen, damit wir auch in den nächsten Jahren sagen können, dass ein Kinosterben wiederum nicht stattgefunden hat.” Während kleinere Häuser ein Verkaufsplus verzeichneten, mussten größere Kinos im Schnitt ein Minus hinnehmen. Auch dies liege vermutlich an fehlenden Blockbustern, von denen aber 2025 einige ins Kino kommen sollen.