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Zahl der Apotheken in Niedersachsen geht weiter zurück

Die Zahl der Apotheken in Niedersachsen ist weiter rückläufig. Wie die Apothekerkammer Niedersachsen am Freitag mitteilte, gab es zum Stichtag 31. Dezember 2024 noch 1.671 öffentliche Apotheken und damit 39 weniger als im Vorjahr. Es handele sich damit um die niedrigste Apothekenzahl seit 1979. Allein seit Anfang 2009 hätten in Niedersachsen 442 Apotheken, rund 21 Prozent aller Betriebe, schließen müssen.

Die Apothekerkammer sieht in dem seit Jahren anhaltende Trend eine ernsthafte Bedrohung für den gesetzlichen Auftrag der Apothekerinnen und Apotheker, eine flächendeckende pharmazeutische Versorgung sicherzustellen. Jeder Verlust einer Apotheke bedeute für die betroffenen Patienten nicht nur längere Wege, sondern auch weniger Zugang zu qualifizierter Beratung und Betreuung. Vor allem Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen, die auf eine wohnortnahe Versorgung angewiesen seien, könnten davon betroffen sein.

Den Angaben zufolge kommen im Landkreis Osterholz statistisch nicht einmal mehr 15 Apotheken auf 100.000 Einwohner, in den Landkreisen Cloppenburg und Heidekreis sind es weniger als 17. Niedersachsenweit liegt der Durchschnitt bei etwa 21 Apotheken.

Die Kammer sieht vor allem die schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Grund für die Entwicklung. Das Apothekenhonorar befinde sich derzeit auf dem Stand von 2004, während die Gesamtkosten für eine durchschnittliche Apotheke beispielsweise durch Inflation, Personalkosten und stark gestiegene Energiekosten seitdem um fast 60 Prozent gestiegen seien. „Die chronische Unterfinanzierung der Apotheken und der Mangel an jungem, nachrückenden Fachpersonal sind eine große Bedrohung für die zuverlässige, wohnortnahe und kompetente Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“, sagte Kammerpräsidentin Cathrin Burs.