Die Zahl der Adoptionen in Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen 20 Jahren um mehr als ein Drittel gesunken. Wie das Statistisches Landesamt (IT.NRW) am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte, ging die Zahl der Adoptionen von 1.297 im Jahr 2003 auf 822 in 2022 zurück. Das war ein Minus von 36,6 Prozent.
Diese Entwicklung war vor allem durch den Rückgang von Adoptionen nicht-deutscher Kinder beeinflusst. Hatte es in diesem Bereich im Jahr 2003 noch 398 Adoptionen gegeben, so waren es 2022 nur noch 50 Kinder (minus 87,4 Prozent). Der Rückgang von adoptierten Kindern mit deutscher Staatsangehörigkeit in NRW fiel dagegen geringer aus und war 2022 mit fast 772 Adoptionen um 14,1 Prozent niedriger als im Jahr 2003 (899).
Auch die Verwandtschaftsverhältnisse in den Adoptivfamilien haben sich in dem Zeitraum verändert. So waren im Jahr 2003 bei knapp 39 Prozent der Adoptionen Kind und Adoptiveltern nicht verwandt, bei etwa 55 Prozent der Fälle handelte es sich um Stiefväter oder -mütter und bei etwas mehr als 6 Prozent um Verwandte. Im vergangenen Jahr waren nur noch etwa 24 Prozent der adoptierten Kinder nicht mit ihren Adoptiveltern verwandt. Der Anteil der Fälle mit Stiefvätern oder -müttern stieg auf 72 Prozent und bei knapp 4 Prozent der Adoptiveltern waren es Verwandte.
Veränderungen sind auch in den Altersstrukturen der adoptierten Kinder zu beobachten. So stieg der Anteil der Kinder im Alter von unter einem Jahr in dem genannten Zeitraum von 1,5 auf 21,2 Prozent, bei Jungen und Mädchen zwischen ein und drei Jahren legte die Quote von 21 auf 37,1 Prozent zu. Der Anteil von Kindern über drei Jahren bei den Adoptionen ging dagegen zurück: Er sank von 77,4 auf 41,7 Prozent.