Deutsche Hochschulen sind attraktiv – auch für Studierende aus dem Ausland. Der Deutsche Akademische Austauschdienst rät, diese Tatsache gegen den Fachkräftemangel zu nutzen.
Die Zahl ausländischer Studierender an deutschen Hochschulen steigt laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Derzeit sind über 400.000 internationale Studierende in der Bundesrepublik eingeschrieben, wie der DAAD am Donnerstag in Bonn mitteilte. Im vergangenen Wintersemester seien es etwa 380.000 gewesen. Auch die Zahl der internationalen Erstsemestler sei auf knapp 90.000 gestiegen (2023-2024 rund 82.000). An der Befragung haben laut Austauschdienst über 200 Hochschulen teilgenommen.
Laut Hochrechnung des DAAD verzeichnen rund 90 Prozent der Hochschulen eine stabile oder steigende Zahl neu eingeschriebener internationaler Studierender. Nur rund zehn Prozent der Hochschulen verzeichneten einen Rückgang.
Deutsche Hochschulen sind laut DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee sehr attraktiv. Allerdings forderte er: “Wir benötigen in Deutschland beispielsweise dringend mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende aus Deutschland und für internationale Studierende”. Wichtig sei es in Zeiten des Fachkräftemangels außerdem, internationalen Studierenden Anreize für eine berufliche Perspektive in Deutschland zu bieten. Der Austauschdienst biete unter anderem eine “Fachkräfte-Initiative”. Seit Jahresbeginn wurden den Angaben zufolge 104 Hochschulen bei der Integration internationaler Absolventen in den Arbeitsmarkt unterstützt.
Nach eigenen Angaben hat der DAAD für die Schnellabfrage zum laufenden Wintersemester von Anfang bis Mitte Dezember 390 Hochschulen befragt und über 200 Rückmeldungen erhalten. An den teilnehmenden Hochschulen seien rund 70 Prozent aller internationalen Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Auf Basis der Rückmeldungen erstellte der DAAD eine Hochrechnung für alle Hochschulen.